⭐️⭐️⭐️
INHALT:
Nur ein Lächeln von ihm bringt sie um den Verstand …
Die Weltenbummlerin May liebt es, frei und unabhängig zu sein. Doch dann stirbt ihre Schwester, und nichts ist mehr wie zuvor: May soll plötzlich die Vormundschaft für ihre beiden kleinen Nichten übernehmen. Als sie in Colorado ankommt, nimmt sie die Idylle der Kleinstadt Goodville kaum wahr, denn von den Bewohnern schlagen ihr nur Ablehnung und Misstrauen entgegen. Ihre Nichten schließt sie jedoch schnell ins Herz, auch wenn sich Cathy und Lilly ihr nur langsam öffnen. Es schmerzt May zu sehen, wie vertraut die beiden dagegen mit Cole, einem guten Freund der Familie, umgehen. Cole möchte unbedingt selbst für die Mädchen sorgen und ihm scheint jedes Mittel recht, um sein Ziel zu erreichen – während es May immer schwerer fällt, gegen seinen Charme und die spürbare Anziehungskraft zwischen ihnen anzukämpfen.
MEINE REZENSION:
Ich habe das Buch Lovely Hearts von Polly Harper als Rezensionsexemplar des Penguin Verlages zugeschickt bekommen.
Die Geschichte um Cole, May und ihre Nichten hat mich sehr berührt.
Die Protagonisten May und Cole sind beides unglaublich interessante Charaktere, die eins gemeinsam haben: Sie möchten sich um May’s Nichten kümmern, die auf tragische Weise ihre Eltern verloren haben. Somit würde ich diese Geschichte in die Kategorie ‚Enemies to lovers‘ einordnen, wenn sie auch – verglichen mit anderen Büchern dieses Tropes – nicht ganz so ausgeprägt ist.
Lovely Hearts thematisiert vor allem den Aspekt der Trauer (insbesondere bei Kindern) sehr intensiv und einfühlsam. Ich konnte mich unglaublich gut sowohl in May als auch in ihre Nichten Cathy und Lilly hineinversetzen. Mitzuerleben, wie sich langsam aber immer stärker das Vertrauen der Nichten zu ihrer Tante aufgebaut hat, war sehr schön und auch interessant. Demzufolge möchte ich hier erwähnen, dass die Autorin die Perspektive und die Gefühle der Trauer in diesem Buch sehr gut beschrieben und eingebunden hat. Besonders hervorgehoben wurde hier Cathy, deren Trauer sich schleichend mit Wut vermischte und es May somit schwerer machte, zu ihr durchzudringen.
Cole hingegen war der beste Freund von dem Vater der beiden Mädchen und entwickelt somit von Anfang an einen starken Beschützerinstinkt, weshalb ihm jede Mittel recht sind, um das Sorgerecht für die Kinder zu bekommen. Hier fängt die „Rivalität“ zu May an, die dasselbe Ziel hat – nur, dass Cole bereits das Vertrauen der Mädels auf seiner Seite hat. Während des Lesens habe ich gemerkt, dass die Gefühle zwischen May und Cole eher schwieriger nachzuempfinden waren, weil die Spannung im ersten Teil des Buches mich nicht so sehr gepackt hat und die Geschichte überschattet wird von der Ablehnung der Einwohner Goodvilles gegenüber May. Dass Goodville an sich eigentlich eine idyllische Kleinstadt ist, macht sich erst gegen Ende des Buches so richtig bemerkbar. Wen ich sehr mochte waren May’s Freundinnen Lauren und Nova, die ihr den Rücken freihalten und sie in allen Situationen unterstützen. Der Schreibstil der Autorin ist aus der dritten Person im Präteritum geschrieben, womit ich während der ersten Kapitel noch ein paar Probleme hatte, da ich die Ich-Perspektive deutlich persönlicher und authentischer finde. Das ist wohl auch einer der Gründe, weshalb mich das Buch nicht so stark gefesselt hat, wie ich zuvor dachte. Ein anderer Aspekt ist, dass die Spannung und die aufbauenden Gefühle zwischen May und Cole nicht stark im Vordergrund stehen. In der Geschichte geht es gleichermaßen um die Beziehung zu Cathy und Lilly sowie die Herausforderungen, vor die May gestellt wird. Hier wurden meine Erwartungen zu einer spannenden und knisternden Liebe leider nicht erfüllt.
FAZIT: Lovely Hearts war ein sehr unterhaltsames Buch mit Kleinstadt-Feeling und einer authentischen Darbietung von Personen, die wichtige Menschen verloren haben. Die Geschichte um May und Cole bekommt von mir sehr liebgemeinte 3.5 von 5 Sternen mit der Tendenz zu 4 Sternen. Im Gegensatz zu Büchern, die mich von Anfang bis Ende emotional mitgerissen und gefesselt haben, war Lovely Hearts eher eine tolle Geschichte, die man gerne mal zwischendurch liest.
