Gewitterleuchten - Anya Oma / Buchrezension

Gewitterleuchten von Anya Omas (Band 3 der Sturm-Trilogie) | Buchrezension

Gewitterleuchten von Anya Omah

⭐️⭐️⭐️⭐️ (4,25)

INHALT:

Ich kann dich nicht hassen

Ausgerechnet Leo. Wieso muss es ausgerechnet sie sein, die ihm im Krankenhaus beisteht, nachdem sein Vater einen Unfall hatte? Und wieso fühlt es sich so gut an, von ihr gehalten zu werden, wo Aaron sie doch seit ihrer gemeinsamen Kindheit immer wieder von sich stößt?

Ich will dich nicht lieben

Ausgerechnet jetzt. Wieso muss Aaron ausgerechnet jetzt anfangen, nett zu sein, wo Leos Herz vor Sorge um ihren Ziehvater eh schon Risse bekommen hat? Denn wenn Aaron diesmal wieder in sein übliches Verhalten zurückfällt, könnte er ihr endgültig das Herz brechen …



MEINE REZENSION:

Herzlichen Dank an KYSS vom Rowohlt-Verlag für dieses wunderschöne Rezensionsexemplar. Eine schöne und tiefgründige Enemies-to-lovers-Story von zwei Menschen, die in ihrer Kindheit alles dafür getan haben, damit der andere sie hasst.

Ich habe Gewitterleuchten innerhalb eines Tages verschlungen – was definitiv für sich spricht. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir unglaublich leicht und Anya Omah hat mich bereits in den ersten Kapiteln mit ihrem flüssigen und authentischen Schreibstil begeistert. 

Auch die Protagonisten Leo und Aaron habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Ihr erneutes Aufeinandertreffen war anders als geplant und hat sie sich näherkommen lassen, als sie jemals vermutet hätten. Leo ist für mich eine unglaublich facettenreiche Frau. Ihre Liebe für Oldtimer und das Geschick in der Werkstatt macht sie zu einer interessanten Persönlichkeit. Außerdem mag ich es, dass sie ihr Herz sozusagen auf der Zunge trägt. Was dazu führt, dass sie oftmals ihre Gedanken ausspricht, ohne sich in dem Moment darüber bewusst zu sein. Sie ist ein sehr empathischer Mensch und Aarons Familie in der schweren Zeit eine große Stütze. 

Aaron hingegen ist erstmals etwas distanzierter. Seine Gedanken gelangen nicht aus Versehen an die Oberfläche, da er dafür zu kontrolliert ist. Ihm sind seine Gefühle nicht so leicht vom Gesicht abzulesen und auch seine Unsicherheit äußert sich häufiger in Ignoranz. An der Stelle möchte ich einmal betonen, wie spannend und auch wichtig es bei Gewitterleuchten war, dass die Kapitel sowohl aus Leos als auch aus Aarons Sicht geschrieben wurden. Nur dadurch war es mir als Leserin möglich, aus seinem Verhalten schlau zu werden und ihn nicht direkt als unsympathisch abzustempeln. Denn dass hinter seinen Taten weitaus mehr steckt, als man anfangs vermutet, verrät der Plottwist am Ende des Buches. 

Ich kann nicht behaupten, dass die Spannungskurve in diesem Buch sehr stark war, dennoch haben mich Story und Schreibstil so gefesselt, dass ich das Buch in einem Rutsch auslesen wollte. Dies lag wahrscheinlich daran, dass die Charaktere mir sehr sympathisch waren und auch die Themen, die hier angesprochen werden, sehr professionell platziert wurden. (Triggerwarnung lesen) Anya Omah normalisiert in Gewitterleuchten das Thema Psychotherapie sowie damit einhergehend die Auswirkungen von Traumata. Obwohl ich glücklicherweise niemals in Berührung mit einem solchen Zustand gekommen bin, war die Beschreibung der Panikattacke für mich hier so greifbar und realistisch. 

Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass hier unnötig Drama eingebaut wurde, um die Spannung zu steigern. Die Missverständnisse, die zwischen Leo und Aaron aufkamen, waren legitim und im wahren Leben sehr gut nachvollziehbar. Auch die Kommunikation zwischen den beiden fand ich sehr gelungen, da Leos offene Art dazu beigetragen hat, dass sich gar nicht so viele Zweifel an die Oberfläche drängen konnten. In dem Aspekt war ich der Autorin sehr dankbar, dass sie die Missverständnisse relativ zeitnah aus dem Weg geschafft hat und die Story dadurch nicht negativ beeinflusst wurde. 

Auch die Freundschaft zu Leos Freundinnen Lissa und Calla, die man in den vorherigen Bändern der Sturm-Trilogie bereits kennenlernen durfte, ist hier wunderschön beschrieben. An der Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass Gewitterleuchten mein erstes Buch der Autorin ist und ich somit auch die Vorgänger der Trilogie noch nicht gelesen habe. Anfangs hatte ich Zweifel, ob ich der Geschichte dennoch folgen kann, doch diese wurden mir in Kürze genommen. Des Weiteren weiß ich sehr zu schätzen, dass der dritte Band die Themen aus Band 1 und 2 so minimal aufgreift, dass hier keine Gefahr eines Spoilers entsteht. Dennoch wird genug Spannung und Neugier aufgebaut, sodass die Vorgänger umgehend auf meine Wunschliste gewandert sind. 

Nicht unerwähnt möchte ich die Gestaltung des Buches lassen – durch Handychats und Briefe ist die Geschichte abwechslungsreich aufgebaut und sehr stimmig zu dem wunderschönen Cover und Farbschnitt des Buches. 

FAZIT: Ich kann Gewitterleuchten von Herzen empfehlen. Für mich war es eine leichte, humorvolle und dennoch tiefgreifende Lektüre, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das Einzige, was ich mir hier eventuell noch gewünscht hätte, wäre eine Verstärkung des Enemies-to-Lovers-Tropes, da ich die Spannungen und anfänglichen Feindseligkeiten in Geschichten besonders gerne lese. Ich habe Gewitterleuchten mit 4,25 von 5 Sternen bewertet.

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